Zwickau gewinnt Derby in Dresden, SVW und FCM verlieren
Die erste Englische Woche der Saison hatte schon am Dienstagabend reichlich Tore im Gepäck. Während sich die Schwäne aus Zwickau im Sachsenduell mit 2:1 in Dresden durchsetzten, musste Mannheim beim 1:2 gegen Rostock die erste Pleite hinnehmen. Magdeburg hingegen enttäuschte gegen Verl auf ganzer Linie und verlor mit 1:3. Außerdem spielten: Uerdingen-Wiesbaden (0:4) und Türkgücü-Lübeck (4:3).
Dresden 1:2 Zwickau: Sachsenduell geht an die Schwäne
Anlaufzeit brauchte im Sachsenduell keine der Mannschaften: Bei den Hausherren hatte besonders ein Akteur am vergangenen Wochenende Blut geleckt. Bereits in der zweiten Spielminute ließ Philipp Hosiner seinem Premierentreffer aus der Lübeck-Partie das nächste Tor folgen und verwertete eine Vlachodimos-Vorarbeit aus der Nahdistanz. Zwickau zeigte sich unbeeindruckt und stellte die Uhren im direkten Gegenzug wieder auf null: Nach einer Ecke vollendete Schikora gekonnt mit dem Außenrist (4.). Das Spielgeschehen beruhigte sich für eine Weile, ehe ein FSV-Akteur über die Stränge schlug. Reinhard räumte Chris Löwe ungestüm ab, der Dresdner musste unter Schmerzen vom Platz getragen werden (15.). Regelkonform war hingegen die Gäste-Führung nach 30 Spielminuten: Starke gab von rechts in die Mitte, Jensen lauert an der Strafraumkante und vollendete wuchtig.
Anders als noch zu Beginn der ersten Hälfte ließen sich sowohl die Dresdner als auch die Zwickauer nach Wiederanpfiff etwas Zeit, bis sie auf Offensive schalteten. Den ersten Akzent setzte Dynamos Stefaniak, der eine Becker-Flanke knapp am Tor vorbeiköpfte (52.). Dann legten auch die Schwäne wieder los – und wie! Eine mit viel Effet getretene Wolfram-Ecke klatschte direkt an die Latte des SGD-Tores (53.). Dresden gab in der Folge zwar den Ton an, wirklich gefährlich wurde es aber selten. Doch die Chancen kamen: Erst scheiterte Hosiner an Brinkies (87.), dann setzte Mai einen Freistoß an den Pfosten (90.+2). Anschließend war Schluss: Zwickau (5.) zieht in der Tabelle an Dresden (6.) vorbei.
Mannheim 1:2 Rostock: Hansa besorgt erste SVW-Pleite
Beide Mannschaften waren zunächst auf Sicherheit bedacht. Nach rund einer halben Stunde wurde es dafür umso turbulenter: Mannheims Martinovic zog im Laufduell an Sonnenberg vorbei und wurde an der Strafraumkante gelegt. Schiedsrichter Waschitzki zeigte auf den Punkt, ließ die rote Karte jedoch stecken. Nach einem kurzen Wortwechsel schnappte sich der Gefoulte selbst die Kugel – und setzte sie an den linken Innenpfosten (31.). Mannheim machte unbeirrt weiter, drückte nun auf die Führung. Diese gelang kurz vor der Pause jedoch Rostock: Einen Bahn-Pass von der rechten Seite ließ Verhoek bewusst durch, Litka netzte ein (42.). Als hätte Mannheim den Rückschlag gebraucht, folgte der Ausgleich auf den Fuß: Noch vor dem Halbzeitpfiff machte Martinovic seinen Fehlschuss wett und spitzelte eine gefühlvolle Ferati-Flanke zum Ausgleich in die Maschen (44.).
Zur zweiten Halbzeit brachte SVW-Trainer Glöckner mit Boyamba seine Torgarantie der letzten Spiele, Hansa-Übungsleiter Härtel setzte hingegen auf die Dienste von Butzen. Die Kogge erwischte den besseren Start: Ein Litka-Freistoß fand den Kopf von Verhoek – 2:1 (48.)! Dieses Mal brauchte Mannheim etwas länger, um zu einer angemessenen Reaktion zu finden. Doch diese folgte: Costly köpfte den Ball nach einem Freistoß an die Latte und läutete die SVW-Schlussoffensive ein (74.). In dieser warf der Waldhof zwar noch einmal alles nach vorne, Rostock stand aber stabil. Außer eines kritischen Zweikampfes am Strafraumrand zwischen Sonnenberg und Jurcher, nach welchem die Gastgeber vehement Elfmeter forderten, passierte nichts mehr – Mannheim musste die erste Saisonniederlage hinnehmen und rutscht auf Platz 9 ab. Hansa ist nach dem vierten ungeschlagenen Spiel in Folge nun Zweiter.
Verl 3:1 Magdeburg: FCM enttäuscht in Ostwestfalen
Mit einem Sieg über Türkgücü München hatte Magdeburg am Wochenende Selbstvertrauen getankt, den besseren Start beim Spiel in der Paderborner Benteler-Arena erwischten dennoch die Hausherren. Janjic setzte zunächst Sander auf dem Flügel ein, bekam den Ball dann selbst in den Strafraum serviert und köpfte unbedrängt ein (7.). Verl verdiente sich die Führung über einen engagierten Auftritt nachträglich, der FCM blieb hingegen vieles schuldig. Die Blau-Weißen konnten sich letztlich sogar glücklich schätzen, dass Taz gleich zweimal nicht an Magdeburg-Schlussmann Behrens vorbeikam (35., 45.+1).
Auch nach Wiederbeginn hatte der FCM Schwierigkeiten, die Kugel überhaupt einmal über längere Zeit in den eigenen Reihen zu halten. Verl bewies weiterhin Selbstvertrauen. Folgerichtig ließ der zweite Treffer der Ostwestfalen nicht lange auf sich warten: Taz zog die Kugel von links in die Mitte, wo erneut Janjic lauerte – 2:0 (51.). Nun hatte der Aufsteiger offenbar so richtig Blut geleckt. Unmittelbar darauf trug sich der auffällige Taz nach einer Yildirim-Vorarbeit in die Torschützenliste ein (53.). Magdeburgs Defensive präsentierte sich in dieser Phase schlichtweg unterirdisch. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Gäste berappelten. Dann zeichneten sich endlich konstante Offensivbemühungen ab. Andreas Müller nutzte einen der Angriffe, indem er eine Obermair-Flanke per Direktabnahme im Tor unterbrachte (65.). Weitere Treffer sollten der Hoßmang-Elf jedoch nicht mehr gelingen. Während Verl auf Platz 4 vorrückt, bleibt der FCM auf Rang 15.
Uerdingen 0:4 Wiesbaden: SV Wehen brilliert beim KFC
Nachdem beide Mannschaften in der Anfangsphase nur zaghafte Angriffsversuche gestartet hatten, übernahm Wiesbaden ab der zehnten Spielminute zunehmend die Kontrolle. Das zahlte sich zügig aus: Vom linken Strafraumeck flankte Korte punktgenau in den Sechzehner, Wurtz drückte das Leder mit dem Kopf in das linke untere Eck (12.). Für die Hausherren kam es wenig später noch bitterer: Osawe, der sein erstes Saisonspiel absolvierte, musste verletzt ausgewechselt werden (17.). Der nächste Nackenschlag ereilte den KFC 15 Minuten vor dem Pausenpfiff. Über links setzte sich Malone durch und gab ins Zentrum. Dort wartete erneut der unbewachte Wurtz und stellte auf 2:0 (30.). Wiesbaden machte einfach weiter und sorgte noch im ersten Durchgang für die Vorentscheidung: Nach einem Seitenwechsel legte sich Malone die Kugel in der Nähe des rechten Strafraumecks zurecht und traf per Schlenzer in den linken Torwinkel (36.).
Der SVWW ließ es dann ruhiger angehen. Unter Zugzwang standen ohnehin die Krefelder. Doch Uerdingen tat sich enorm schwer, den Gegner aus Hessen einmal wirklich in Bedrängnis zu bringen. Stattdessen legte Wiesbadens Korte ein absolutes Traumtor nach: Eine Kempe-Hereingabe versenkte der Mittelfeldmann per Fallrückzieher (63.). Anschließend passierte nicht mehr viel, das Spiel plätscherte bis zum Abpfiff eher dahin. Nach dem deutlichen Sieg rückt der SVWW in der Tabelle auf Platz 8 vor, Uerdingen bleibt auf Rang 14.
Türkgücü 4:3 Lübeck: Tor-Festival im Grünwalder Stadion
Türkgücü suchte von Beginn an das Heil in der Offensive. Bereits in der zehnten Minute unterstützte Lübecks Okungbowa die Münchner Angriffsbemühungen, indem er Sliskovic im Sechzehner zu Fall brachte. Boere versenkte den fälligen Strafstoß. Lübeck versuchte zu antworten und bekam wenig später ebenfalls einen Strafstoß zugesprochen – Röser scheiterte an Vollath (17.). Der Ausgleich ließ trotzdem nicht lange auf sich warten: Eine Steinwender-Flanke von der rechten Seite drückte Sorge unnötigerweise über die Linie des eigenen Tores (26.). Doch Türkgücü attackierte wieder. Im direkten Gegenzug traf Erhardt nach Fischer-Vorarbeit aus zentraler Position (28.). Kurz vor der Pause vergab Steinwender den erneuten Ausgleich, der Lübecker verfehlte das leere Tor aus spitzem Winkel (44.).
Im zweiten Abschnitt nahm die Partie nochmals an Fahrt auf, schon früh köpfte Sliskovic einen Eckball von Sararer zum 3:1 in das VfB-Tor (50.). Geschlagen waren die Hansestädter damit allerdings noch lange nicht. Erst besorgte Velagic mit dem zweiten Münchner Eigentor den Anschluss (54.), dann versenkte Röser die Kugel nach Deters-Ablage zum 3:3 im Türkgücü-Gehäuse (56.). Gerade als die Partie endgültig in Richtung des VfB zu kippen schien, zeigte Schiedsrichter Nicolas Winter nach einem zweifelhaften Handspiel von Lübecks Riedel zum dritten Mal auf den Punkt: Gabriele trat an und besorgte den 4:3-Endstand (67.). Während Lübeck sieglos Letzter bleibt, ist Türkgücü nun Neunter.