Zwickau zufrieden nach Remis: "Können mit dem Punkt leben"
Ein Spektakel war es am Dienstagabend wahrlich nicht. Dennoch war der FSV Zwickau mit dem 0:0 im Nachholspiel gegen den SC Verl nicht unzufrieden. Schließlich bleibt die Ausgangslage im Abstiegskampf weiterhin gut. Die größten Bauchschmerzen hatte Trainer Joe Enochs nicht wegen der Leistung, sondern der anstehenden Busfahrt.
Pfosten verhindert die Führung
Die Lust auf die 350 Kilometer lange Rückfahrt im Bus hielt sich bei Joe Enochs in Grenzen. Aber immerhin etwas Ruhe und Schlaf wären möglich. Wenn da nicht "diese scheiß Musik" wäre, die den 50-Jährigen in der Vergangenheit immer wieder abgelenkt hätte. Die Angst vor einer erneuten Eskalation war beim gebürtigen Kalifornier da. "DJ Frick" sei verantwortlich für die Playlist, sagte Johannes Brinkies bei "MagentaSport". Wer sich an der Titelauswahl oder Lautstärke stört, sei dem Torhüter egal. Da müssten alle durch – auch der Trainer. Zwar wüssten auch die Spieler, "dass die Regeneration im Vordergrund" stehe. Aber durch ein "super kämpferisches und leidenschaftliches Auswärtsspiel" könne sich die Mannschaft auch mit "einer angenehmen Busfahrt belohnen".
Und beinahe hätten sich die Schwäne mit drei statt "nur" einem Punkt für den Auftritt in Paderborn belohnt. "Wir hatten vier richtig gute Chancen im ersten Durchgang", meinte Enochs. Die beste hatte Can Coskun, der nach 16 Minuten den Pfosten getroffen und damit die Führung für den FSV verpasst hatte. "Wenn wir in der ersten Halbzeit einen machen, können wir auch gewinnen", so Brinkies. Enochs, der seinem Team in den ersten 20 Minuten ein "sehr gutes Spiel" attestierte, monierte, dass die vielen Standard-Situationen ebenfalls nicht ausgenutzt werden konnten.
Viertes Spiel in Folge ohne Gegentor
Im zweiten Durchgang sei Verl zwar "besser im Spiel gewesen". Doch Großchancen konnte der SCV nicht verzeichnen. "Die letzten zehn Minuten mussten wir überstehen, da kann immer einer durchrutschen. Sie haben alles nach von geworfen." Doch die Zwickauer Defensive hielt stand und sich schadlos. "Wir können mit dem Punkt leben." Dieser bedeutet schließlich, dass der FSV weiterhin neun Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz steht – dort ist Verl – und sechs Spieltage vor dem Saisonende eine sehr gute Ausgangslage hat.
Nach dem zwölften Pflichtspiel in diesem Jahr seit dem 23. Januar sei der Coach "sehr stolz auf die Mannschaft". Sie habe "umgesetzt, was wir machen wollten, den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen". Das habe zum großen Teil geklappt. Zudem blieben die Zwickauer im vierten Spiel in Serie ohne Gegentreffer. "Das ist die Basis für eine erfolgreiche Saison. So wie die Jungs Tag für Tag arbeiten – das ist schon sehr gut." Auch mit Blick auf eine weitere Englische Woche – am 6. April steht der Landespokal an – und einige personelle Ausfälle hat Enochs keine Sorgen: "Wir kennen das von vor zwei Jahren nach dem Lockdown." Denn da war der Kader ebenfalls ausgedünnt und viele Spiele hatten angestanden. "Die Jungs sind leidensfähig. Es ist unfassbar, was die arbeiten können. Wir kriegen das hin." Das muss am Sonntag im Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim unter Beweis gestellt werden. Noch offen ist, ob Davy Frick, der mit muskulären Probleme im Adduktorenbereich noch vor der Pause ausgewechselt werden musste, bis dahin wieder fit wird.