Zwickaus Lokotsch selbstkritisch: "Eine dumme rote Karte"
Trotz 1:0-Führung zur Pause musste sich der FSV Zwickau am Samstag mit 1:3 gegen 1860 München geschlagen geben und damit die zweite Pleite in Folge hinnehmen. Stürmer Lars Lokotsch nahm die Niederlage auf sich und entschuldigte sich bei der Mannschaft, den Fans – und dem Gegner.
"Geht komplett auf mich"
Sie war ohne Frage der Knackpunkt der Partie: die rote Karte gegen Lokotsch direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit, nachdem er 1860-Verteidiger Niklas Lang – wenn auch nicht beabsichtigt – mit dem Fuß auf Brusthöhe traf und ihn damit niederstreckte. "Es ist echt eine dumme rote Karte von mir", zeigt sich der 25-Jährige in der "Bild"-Zeitung" selbstkritisch. "Ich gucke nur auf den Ball, treffe ihn an der Brust. Ich war in der Kabine bei denen, ich habe mich entschuldigt."
In Unterzahl gaben die Sachsen das Spiel nach der Führung durch Dominik Baumann (36.) anschließend aus der Hand und gingen als Verlierer vom Platz. "Das geht komplett auf mich heute. Wir hatten bis zur roten Karte alles im Griff. Wir spielen sehr intensiv, wenn man dann ein Mann weniger ist, muss man einen mehr verteidigen. Es tut mir leid für die Fans und für die Mannschaft", so der Stürmer, der nun zwei bis drei Spiele gesperrt fehlen wird.
Enochs: "Machen Lars keinen Vorwurf"
Trainer Joe Enochs nahm Lokotsch derweil in Schutz: "Wir machen Lars keinen Vorwurf. Er wollte keinen Spieler verletzen. Ich hoffe, dass es Niklas gut geht und dass er nicht so lange ausfällt." Schwerer verletzt ist Lang zwar nicht – das Brustbein ist lediglich geprellt -, allerdings klagte er noch Stunden nach Spielende über Atemnot und wird das Nachholspiel gegen Kaiserslautern am Dienstag wohl verpassen. Den Platzverweis bezeichnete Enochs unterdessen zwar als "spielentscheidenden Moment", befand aber dennoch: "Mit einem Mann weniger können wir das besser verteidigen. Wir haben zu viele Chancen zugelassen. Wenn wir defensiver agieren, erwarte ich, dass wir enger stehen und auch die Außenbahnspieler ins Zentrum reinrücken."
Unter dem Strich sei die Niederlage "extrem bitter" und "definitiv vermeidbar" gewesen. "Und hat einfach die Cleverness gefehlt. Wir müssen jetzt aufstehen und versuchen, es nächste Woche besser zu machen." Am Samstag gastieren die Westsachsen bei der U23 des SC Freiburg.