Zwischenfazit Arminia Bielefeld: Mächtig ins Rollen gekommen

13 Spieltage, und damit ein Drittel der Saison 2014/15, sind bereits absolviert worden. Die nun anstehenden Länderspielpause nutzt liga3-online.de, um ein erstes Zwischenfazit zu der bisherigen Saison der 20 Drittligisten zu ziehen. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf den DSC Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen, die mehr als durchschnittliche und weit hinter den Erwartungen in die Saison gestartet waren, stehen als beste Offensive der Liga mit 27:18 Toren und 24 Punkten auf dem Dritten Rang der Tabelle und hat damit direkten Kontakt zu den Aufstiegsrängen.

Die Offensive als überrollende Waffe

Wenn man sich aktuell mit dem Team von Norbert Meier beschäftigt, kommt man um die beste Offensive der Liga einfach nicht drum herum. Natürlich war es zu erwarten, dass ein Topstürmer wie Fabian Klos in der Liga wieder eine Rolle in der Torjägerliste spielen wird, doch dass die neue Angriffsstärke der Arminia so einschlägt war nicht zu erwarten. Mit Christian Müller, Christoph Hemlein und Dennis Mast hat man das wohl spielstärkste offensive Mittelfeld der gesamten Liga, das schon insgesamt zehn Treffer erzielen konnte. Auch und besonders die Verteidigung spielt mindestens genauso eine große Rolle. Während Florian Dicks Standards schon zu sechs Ligatoren führten, reihte Innenverteidiger Julian Börner schon dreimal in die Riege der Torschützen ein. Und wenn das mal nicht funktioniert, hat man mit Pascal Testroet noch den Edeljoker der Liga auf der Bank, der in seiner wenigen Spielzeit auch schon drei Treffer erzielen konnte. Je länger die Mannschaft zusammen spielt und die Abläufe verinnerlicht, desto unberechenbarer ist die Offensive des DSC. Das Repertoire umfasst neben den langen Bällen in die Spitze mittlerweile spielerische Elemente und extrem gute Standards.

Den Saisonstart verpennt, die Defensive nicht sicher

Dass der DSC sich noch nicht vom Rest der Liga hat absetzen können, liegt wohl in erster Linie am Saisonstart. Nach vier Spielen lag man mit vier Punkten und 4:8 Toren weit unten in der Tabelle. Das 1:5 zu Hause gegen den Halleschen FC bildete den absoluten Tiefpunkt der bisherigen Saison. Daher musste man in den folgenden neun Spieltagen in einer überragenden Form auftreten, um die Spitzen wieder in die eigenen Nähe zu bekommen. Was allerdings auch seitdem noch nicht vollständig funktioniert, ist die Arbeit in der Defensive. Der DSC stellt die schwächste Abwehr der oberen Tabellenhälfte und wirkt vielfach unsicher und wackelig. Besonders gegen Halle und Rostock, in Spielen in denen man zusammen neun Gegentreffer erhielt, wurde die Arminia teils kinderleicht überspielt. Auch in den Partien ohne Gegentor kamen die Gegner zumindest zu ein oder zwei großen Torchancen, die Keeper Alexander Schwolow zunichte machen konnte. Pässe in die Schnittstellen der Abwehr und die Kommunikation zwischen Innenverteidigung und Torhüter scheinen immernoch die größten Sorgen in Bielefeld zu sein.

Bester Spieler: Florian Dick

Einen einzelnen Spieler der Arminia hervorzuheben, ist eigentlich nicht fair möglich, da sie im Kollektiv besonders gute Arbeit leisten und immer wieder einzelnen Spieler hervorstechen. Bei der Abwehrschwäche ist es dennoch seltsam, dass ein Außenverteidiger diese Stelle bei uns einnimmt. Ein Neuzugang im Defensivverbund, der in seinen bisherigen 14 Partien für den DSC aber schon acht Treffer aufgelegt, einen erzielt und brandgefährliche Standards aufgelegt hat, sticht am Ende doch aus den Reihen der Arminia hervor.

Schwächste Spieler: Brinkmann/Kluge

Auch an dieser Stelle ist es nicht fair einen einzelnen Spieler aus dem Kader zu nehmen. Aber wenn man in der 3. Liga gestandene Bundesliga bzw. Zweitliga-Spieler in seinen Reihen hat, darf man schon etwas mehr erwarten. Während Routinier Kluge mehrfach verletzt ausfiel und mehr durch gelbe oder gelb-rote Karten auffiel, ist für Daniel Brinkmann nur die Reservistenrolle zur Verfügung. Bei der Partie gegen Dynamo Dresden zeigte er zwar eine gute Leistung, rutschte aber nur aufgrund der Sperre von Julian Börner in die Mannschaft.

Fazit: Fahrt aufgenommen

Für die meisten Beteiligten der 3. Liga, mit Ausnahme natürlich der Verantwortliche in Bielefeld selbst, war der DSC schon vor der Saison der Favorit auf den Aufstieg. Nach dem schwachen Saisonstart sah man sich in der Liga schon verwundert um, was mit den Ostwestfalen eigentlich los sei. Doch seit der 1. Runde im DFB-Pokal und seitdem sich der neu zusammengewürfelte Kader immer besser findet, desto mehr zeigt der DSC seine Stärke. Sechs Heimsiege in Serie und der Angriff auf die Tabellenspitze lassen das wahre Potenzial der Bielefelder mittlerweile erahnen.

Prognose: Aufstieg im Visier

Wenn der DSC Arminia Bielefeld seine aktuelle Formkurve weiter anhalten kann, wird die Mannschaft über kurz oder lang nicht aufzuhalten sein. Egal welcher Gegner im Moment in die SchücoArena kommt, er wird ziemlich rabiat auseinander genommen und nach Hause geschickt. Sollten die Schützlinge von Norbert Meier auch noch ihre Defensivprobleme in den Griff bekommen und die Offensive ihre bestechende Form beibehalten, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gerade gering, dass in der nächsten Saison kein Drittliga-Fußball in Ostwestfalen gespielt wird.

FOTO: Tusche

   

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