Zwischenfazit Dynamo Dresden: Der Überflieger der Liga

Die meisten Fußballexperten hatten vor dem Saisonstart die SG Dynamo Dresden als heißen Kandidaten auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga erwartet. Nach den ersten zwölf Spieltagen der Saison sind die Dresdner kein heißer, sondern ein extrem heißer Anwärter auf den Aufstieg. Ein Zwischenfazit.

Trainer Uwe Neuhaus, der selbst erst zur neuen Saison nach Dresden gekommen ist, ist es in kürzester Zeit gelungen, eine siegeshungrige Truppe zu formen, die genau die Anforderungen des Trainers umsetzt. Mit 32 von 36 möglichen Punkten sind die Sachsen die Überflieger der Saison. Der Vorsprung auf Platz zwei beträgt bereits neun Punkte – auf Platz drei und vier sogar zwölf. Und wieder taucht folgende Frage auf: Wer soll die Dresdner stoppen? Im Moment können sich die Dresdner nur selber ein Bein stellen. Gespannt blickten die Fans am vergangenen Freitag auf das Landespokal-Spiel gegen Chemnitz. Uwe Neuhaus musste insgesamt acht Spieler ersetzen. Das Ergebnis war erschreckend – zumindest für den Gegner. Denn selbst mit einer Art „B-Elf“ dominierte die Sportgemeinschaft das Spiel nach Belieben und zog am Ende völlig verdient in die nächste Pokalrunde ein.

Im Kader sehr gut aufgestellt

Die Sachsen haben aus ihren Fehlern der vergangenen Saison gelernt. Als mit Hartmann, Moll und Fiel alle wichtigen Mittelfeldspieler ausfielen, blieben keine echten Alternativen übrig. Ganz anders stellt sich das Bild in der aktuellen Serie dar: Der Kader ist ausgeglichen und auch in der Breite qualitativ sehr gut aufgestellt. Trotz des großen Konkurrenzkampfes ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft bestens. Trainer Uwe Neuhaus stellte seine Führungsqualitäten schon mehrfach unter Beweis und konnte so eine homogene Einheit formen, die sowohl auf als auch neben dem Platz als „echte“ Mannschaft auftritt.

Dresdner lassen Ball und Gegner laufen

Gewannen die Schwarz-Gelben zu Saisonbeginn noch Spiele in letzter Sekunde, so setzte sich zuletzt mehr und mehr die Qualität der Mannschaft durch. Zuletzt mussten Fortuna Köln, der VfR Aalen und Hansa Rostock die schmerzliche Erfahrung machen, wie eiskalt die Sachen zuschlagen können. Die Handschrift von Uwe Neuhaus wird von Spiel zu Spiel deutlicher. Seine Spieler lassen den Ball und Gegner gekonnt laufen, zeigen sich zudem bei Standardsituationen brandgefährlich – einem früheren Dresdner Hauptproblem, das nun der Vergangenheit angehört.

Stefaniaks Signalwirkung

Der enorme Fanzuspruch ist das eine, was die Mannschaft zu Höchstleistungen beflügelt. Zum anderen ist es aber auch die Gelassenheit und Ruhe, welche von der Dresdner Führungsriege ausgestrahlt wird. In Dresden geht es Stück für Stück voran. Schulden werden abgebaut, auch im Nachwuchsbereich ist Dynamo besser aufgestellt. So wurde man erst kürzlich vom DFB mit der höchsten Auszeichnung für das Nachwuchsleistungszentrum (drei Sterne) geehrt. Aber auch die Verlängerung von Marvin Stefaniak bis 2020 ist ein klares Bekenntnis zum Verein und eine Auszeichnung für den eingeschlagenen Weg der letzten Monate.

Die Sachsen haben in den zurückliegenden Wochen und Monaten praktisch alles richtig gemacht. Nun ist es wichtig, mit der gleichen Intensität weiter zu arbeiten und auch bei einem sportlichen Rückschlag, in Form von Niederlagen, die Ruhe zu bewahren. Gelingt das, werden wir hier an dieser Stelle in der kommenden Saison nicht mehr über die Schwarz-Gelben berichten.

 

   

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